Auf meinem Streifzug über den zum mittlerweile fünften Mal stattfindenden Wurst & Bier Markt in der Markthalle Neun in Kreuzberg, stolperte ich über die frischen und groben Bratwürste von Simon Ellery. Besser bekannt unter dem Namen The Sausageman Never Sleeps. Sofort wusste ich, daraus lässt sich was Leckeres zaubern – wie zum Beispiel eine deftige Spätzlepfanne mit Grünkohl und Bratwurst. Das Rezept dafür hat sich auch direkt auf dem Nachhauseweg in meinem Kopf zusammengefügt. Herausgekommen ist eine Kreation mit Spätzle, Grünkohl und frischer grober Bratwurst.
Frische Spätzle gehören zu den einfachsten aber schmackhaftesten Teigkreationen, die es so gibt. Anstatt die selbst geschabten Teigwürmer, kann man natürlich auch circa 800 Gramm fertige oder 500 Gramm der getrockneten Variante verwenden, aber das beste Geschmackserlebnis gibt es natürlich nur mit der selbst zubereiteten Version. Nehmt euch also lieber ein bisschen mehr Zeit. Eure Geschmacksknospen werden es euch danken.
Schwierigeitsgrad: mittel
Zubereitungszeit: circa eine Stunde
Rezept:
Benötigte Zutaten für 4 Personen:
Für die Spätzle:
- 250 gr. Weizenmehl Typ 1050
- 150 gr. Semolino / feines Hartweizengrieß
- 4 frische Eier
- 200 ml. Wasser
- 1 TL Meersalz
Für den Rest:
- 300 gr. Frischer Grünkohl
- 400 gr. Grobe Bratwurst
- zwei mittelgroße rote Zwiebeln
- eine Zehe Knoblauch
- 100 ml. Weißwein
- 1/2 TL Meersalz
- 1/2 TL gemahlener schwarzer Pfeffer
Benötigte Werkzeuge:
- einen großen Topf
- eine große Pfanne
- eine große Auflaufform oder Schüssel
- einen Schneebesen oder ein Handrührgerät
- ein Schneidebrett und einen Teigschaber mit gerader Kante oder ein Spätzlebrett mit Schaber
- eine Suppenkelle
- einen Schaumlöffel
1. Spätzleteig
Für den Spätzleteig einfach alle Teigzutaten in eine Schüssel geben und mit dem Schneebesen oder dem Handrührgerät gut vermengen. Ich benutze am liebsten, einen Schneebesen um die Konsistenz besser erfühlen, zu können. Beim Spätzleteig ist es wichtig, dass dieser stark gerührt wird, um viel von dem im Weizen Enthaltenen Gluten frei zu setzten. Gewünscht ist eine zähe aber nicht zu feste Konsistenz. Der Anteil an verwendetem Hartweizengrieß gibt den fertigen Spätzle einen festeren Biss.
2. Spätzle schaben und kochen
Zuerst den großen Topf mit Wasser füllen, kurz bis vor den Siedepunkt erhitzen und wie beim Pasta kochen, salzen. Eine Suppenkelle Spätzleteig auf einem Brett verteilen. Mit einem Schaber, der vorher im heißen Wasser befeuchtet wurde, lässt sich der Teig auf eine circa fünf Millimeter dicke Schicht glatt gestrichen. Am besten den Teig nicht zu breit auf dem Brett verstreichen, da es sonst schwierig wird, mit dem Schaber gleichmäßige Ergebnisse, zu erzielen. Jetzt das Brett über dem Topf platzieren und mit dem Schaber vier bis sechs Millimeter breite Teigstreifen in das heiße Wasser streichen. Tipp: Den Schaber mit jedem Streich kurz ins Wasser halten, so bleibt auch der Teig nicht daran kleben, denn dass ist das letzte was du willst, glaube mir. Ist der Teig im Topf, warte ich so lange, bis alle Spätzle an der Oberfläche schwimmen. Dann mit dem Schaumlöffel die fertigen Spätzle in die Auflaufform oder die Schüssel geben. So verhindert man, dass zu viele Spätzle gleichzeitig im Topf schwimmen und diese zusammenkleben, bevor sie fertig gegart sind. Diesen Vorgang so lange wiederholen, bis der gesamte Teig verbraucht wurde.
3. Vorbereitung der restlichen Zutaten
Jetzt geht es den anderen Zutaten an de Kragen. Der Grünkohl muss gründlich gewaschen und abgetropft werden, anschließend den harten Stiel entfernen – auch den harten Teil in der Mitte des Blattes nicht vergessen. Jetzt kann der Kohl in kleine Stücke geschnitten oder gerupft werden. Als Nächstes die Zwiebeln schälen und der Maserung entlang in feine Streifen schneiden. Außerdem den Knoblauch schälen und fein hacken.
4. Fertigstellen
Und jetzt kann es auch schon mit den finalen Schritten losgehen. Pfanne auf den Herd und mit den Fingern kleine Stücke direkt aus der Wurst in die heiße Pfanne drücken, so erhält man perfekte Wurstbissen in der richtigen Größe. Jetzt alles so lange braten bis braune Stellen zu sehen sind. Dann die Zwiebeln dazu und weitere vier bis fünf Minuten braten. Kurz vor Schluss kommt noch der gehackte Knoblauch dazu. Die Wurst-Zwiebel-Knoblauch Mischung auf einen Teller geben. Die Pfanne zurück auf den Herd stellen und direkt den Grünkohl hinein geben. Ein bis zwei Minuten anbraten und dann mit dem Weisswein ablöschen. Jetzt so lange kochen, bis fast der gesamte Wein verdampft ist. Nun können die Spätzle und die Wurst-Zwiebel-Knoblauch Mischung zum Kohl in die Pfanne. Alle Zutaten für weitere fünf Minuten bei mittlerer Hitze anbraten und gut vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken anrichten fertig.
Besonders gut gefällt mir das man alle Zutaten gut herausschmecken kann und trotzdem ein toller Gesamtgeschmack entsteht.
Viel Spaß und lasst es euch schmecken!