Das süß-sauer Einmachen, ist meiner Meinung nach nicht nur eine super Methode Produkte sehr lange haltbar zu machen, sondern auch geschmacklich und in ihrer Konsistenz zu verändern. Außerdem kann man mit sehr einfachen Mitteln das Obst und Gemüse, wenn es frisch geerntet wird und durch das große Angebot am günstigsten ist oder man bestenfalls einen eigenen Garten besitzt, für die Zukunft haltbar und zu etwas ganz besonderem machen.
Was ich aber am Besten an der ganzen Sache finde ist, dass man fast alle Gemüse und Obstsorten verwenden kann. Und durch die Zugabe von zum Beispiel Kräutern, Spirituosen oder Gewürzen seine ganz eigene Geschmacksnote mit einbringen kann und durch Experimentieren tolle Kombinationen entdecken kann.
Das süß-sauer Einmachen ist nur eine von vielen Methoden, wie man Lebensmittel länger haltbar machen kann. In unserem Fall verhindert der Essig, das Salz und natürlich das sterilisieren das Wachstum von schädlichen Mikroorganismen wie Schimmelpilzen und Bakterien. Weitere Methoden Lebensmittel haltbar zu machen, sind unter anderem das süß Einmachen und Sterilisieren von Früchten, das Einlegen in Salzlake, in Öl oder in Alkohol.
Eine weitere aber extrem unterschiedliche Methode ist das Fermentieren oder auch milchsaure Vergärung genannt. Hierbei kümmern sich die freundlichen Milchsäurebakterien darum, dass schlechte Mikroorganismen erst gar keine Grundlage haben, um sich zu vermehren. Fermentierte Lebensmittel gelten als besonders bekömmlich und regen das Wachstum von verdauungsfördernden Bakterien an und fördern so eine gesunde Darmflora. Zu fermentierten Lebensmitteln zählen zum Beispiel Sauerkraut, Sauerteigbrot, Miso, Tempeh, Joghurt und vieles mehr.
Rezept:
Benötigte Zutaten für süß-sauer Eingemachtes:
– Gemüse und Obst je nach Vorliebe
Benötigte Zutaten für das Grundrezept meines Einmachsuds:
- 1/2 L Weißweinessig
- 3 Liter gefiltertes Wasser
- 75 g Rohrzucker
- 75 g Agavendicksaft
- 30 g Meersalz / ACHTUNG! Kein Jodsalz. Das Jod lässt das Obst und Gemüse zu weich werden.
Benötigte Werkzeuge:
- zwei große Töpfe
- eine Küchenzange oder einen Profi-Glasheber
- eine große Auflaufform oder tiefes Backblech
- zum Einmachen geeignete Gläser mit Gummiring und Glasdeckel
- eine Küchenwaage
Schritt 1.
Das Gemüse und oder Obst waschen und wenn nötig in gewünschte Größe und Form schneiden. Oft passt viel mehr in ein Glas, wenn man die Zutaten halbiert viertelt oder in Scheiben schneidet.
Schritt 2.
Den großen Topf zu drei Vierteln mit Wasser füllen und zum Kochen bringen.
Schritt 3.
Den Essig und das Wasser zum Kochen bringen und das Salz, den Zucker und den Agavendicksaft darin auflösen.
Schritt 4.
Die Einmachgläser, die Deckel und die Gummiringe ins kochende Wasser geben und für mindestens 5 – 10 Minuten im Topf lassen.
Schritt 5.
Jetzt die Gläser langsam aus dem Wasser nehmen und aufpassen das man sich nicht verbrennt. Nach dem Herausnehmen kurz abkühlen lassen und vorsichtig mit dem Gemüse befüllen. Jetzt kann auch so viel von dem kochenden Essigsud darüber geben werden, bis das Gemüse bedeckt ist. Wichtig ist immer darauf zu achten, dass die Gläser nicht komplett gefüllt sind, sonst kann sich kein Vakuum bilden, welches die Gläser sicher und luftdicht verschließt.
Schritt 6.
Den Backofen auf 150 Grad vorheizen und die Auflaufform oder das Backblech zur Hälfte mit kochendem Wasser füllen
Schritt 7.
Alle Gläser mit Gummiring und, wenn notwendig mit Metallklammern verschließen und nebeneinander in die Auflaufform oder auf das Backblech stellen. Jetzt heißt es warten. Ab dem Zeitpunkt, wenn in den Gläsern feine Bläschen aufsteigen, dauert es 20 Minuten, bis ihr den Ofen ausschalten könnt. Jetzt die ganze Bande langsam bei geschlossener Tür auskühlen lassen. Da sich durch das Abkühlen die Luft zusammenzieht, entsteht ein Vakuum in den Gläsern, was sie sicher verschließen sollte, wenn alles richtig gemacht wurde und durch das Abkochen im Backofen ist alles sterilisiert und somit theoretisch für immer haltbar.
Schritt 9.
Nun die Gläser an einem möglichst kühlen und dunklen Ort lagern. Falls ein kühler und dunkler Keller oder Kellerraum vorhanden ist, sollte dies der Ort eurer Wahl sein.
Schritt 10.
Nun sollte man mindestens zwei Wochen damit warten die Gläser zu öffnen, damit alle Aromen genug Zeit haben sich zu entfalten.
Viel Spaß beim Ausprobieren und lasst mich gerne wissen, welche verrückten Kombinationen ihr ausprobiert habt.