Hej Småland
Viele von euch kennen Småland bestimmt nur als den Ort, an dem bei IKEA die Kinder zum Spielen abgegeben werden, damit Mama und Papa in Ruhe ihre Runde drehen können. Småland ist in Wirklichkeit aber eine ganze Provinz im südlichen Schweden und hat wirklich einiges zu bieten. Dank dem Tourismusverband Destination Småland, der Stadt Växjö und der Fluggesellschaft BRA hatte ich zusammen mit einigen anderen Bloggern die Möglichkeit, die Region der Wälder und Seen für einige Tage zu erkunden. Und da es seit Kurzem immer freitags und sonntags einen Direktflug mit BRA von Berlin nach Växjö gibt, landeten wir auch nach einer Stunde und zwanzig Minuten schon wieder.
Auf den Spuren des Möbelgiganten: IKEA Museum
Eines der Highlights des ersten Tages war der Besuch im IKEA-Museum, welches sich tatsächlich im ersten IKEA-Store überhaupt befindet, der in Älmhult 1958 eröffnet und erst 2012 geschlossen wurde, um dem IKEA-Museum eine Heimat zu bieten. Wer jetzt an ein blaues Gebäude mit gelbem IKEA Schriftzug denkt, irrt. Das Hauptgebäude sieht von außen wieder genauso aus wie 1958 bei der Eröffnung. Der immer noch sehr modern und zeitgemäß wirkende Bau ist komplett in klarem Weiß gehalten und nur die Fensterrahmen und der IKEA-Museum-Schriftzug bilden durch ihre schwarze Farbe einen starken Kontrast. Im Inneren des Gebäudes gibt es auf zwei Ebenen einiges zu entdecken. Unter anderem werden die Einrichtungsgegenstände vor der Zeit von IKEA in der Region Småland gezeigt. Natürlich lassen sich aber auch die für IKEA typischen, fertig eingerichteten Musterzimmer aus verschiedenen Jahrzehnten bewundern.
Nachhaltiges Hotelerlebnis: be.hotel
Unsere Herberge für die erste Nacht war das be.hotel. Hier haben sich die Besitzer Grasha und Anders mitten im Wald ihren Traum von einem nachhaltigen Hotel verwirklicht. Besonders wichtig war es den beiden beim Bau, der Natur möglichst wenig Schaden zuzufügen. Das Hotel selbst hat kleine, gemütlich eingerichtete Zimmer und eine Art Wohn- und Esszimmer. Man fühlt sich hier, wie wenn man bei Freunden eingeladen ist und nicht wie in einem klassischen Hotel, was das Ganze sehr besonders macht. Nach einem leckeren veganen Abendessen, einer kleinen Wanderung durch die Dämmerung und einem bunten Abendprogramm, welches von Freunden des Gastgeberpaares gestaltet wurde, hieß es dann ab in die Federn, um fit für die kommenden Tage zu sein.
Reise durch die Zeit: Huseby Bruk
Weiter führte uns die Reise nach Huseby Bruk einem sehr gut erhaltenen Eisenwerk mit dazugehörigem Anwesen der ehemaligen Besitzer aus dem neunzehnten Jahrhundert. In einem der ehemaligen Gebäude, in denen Eisen verarbeitet wurde, durften wir eine außergewöhnliche Glasausstellung des Glaskünstlers Marcus Emilsson besichtigen. Die erleuchteten Skulpturen hatten in der riesigen abgedunkelten Halle viel Platz um ihre volle visuelle Wirkung zu entfalten.
Anschließend ging es für uns in das Herrenhaus des Anwesens, welches seit über hundert Jahren kaum eine Veränderung erlebt hat und wie in der Zeit stehen geblieben scheint. Der Reichtum der ehemaligen Besitzer ermöglichte es ihnen nicht nur ein so extrem prunkvolles Haus bauen zu lassen, sondern es auch extrem pompös und kostspielig einzurichten. Eine große Ehre wurde uns zuteil, als wir im kleinen Esszimmer des Hauses unser fürstliches Mittagessen auf dem Originalporzellan der ehemaligen Eigentümer serviert bekamen. Nach einem köstlichen Dessert und Tee im goldenen Zimmer des Hauses hieß es, sich zu verabschieden.
Aus alt mach neu: Poppins Möbelklinik
Sollte das Polster des einen oder anderen Möbelstückes aus dem vorher besuchten Anwesen Huseby Bruk doch einmal durchgesessen sein, wäre die von uns als Nächstes besuchte Poppins Möbelklinik in Lammhult der perfekte Ort. Hier zeigte uns die Chefin Agneta persönlich ihren Laden und die dazugehörige Werkstatt. Es ist unglaublich spannend zu sehen, wie man auf traditionelle Weise alten Polstermöbeln mit einer neuen Polsterung wieder Leben einhaucht. Und da man Gastfreundschaft hier im Småland, so wie es aussieht, sehr groß schreibt, hatte Agneta für uns ein nachmittägliches Smørgasbord zubereitet, was ein klassisch schwedisches Buffet ist, bei dem wir aus den verschiedensten kalten und warmen Speisen auswählen konnten.
Top Adresse in Växjö: PM & Vänner
Gestärkt ging es zurück nach Växjö, dem Ort an dem wir unsere Reise auf schwedischem Boden begonnen hatten. Hier waren wir für die Nacht im wohl besten Hotel der Stadt, dem PM & Vänner untergebracht. Das ganze Hotel ist sehr geschmackvoll und in modern skandinavischem Stil eingerichtet. Hier fehlt es einem wirklich an nichts. Es gibt eine Sauna, ein Gym, einen Swimmingpool auf dem Dach, eine Rooftop Bar, einen der 88 besten Weinkeller auf der Welt, ein Fine Dining Bistro und ein Fine Dining Sternerestaurant. Nach einer kurzen Pause bekamen wir die Möglichkeit, uns den außergewöhnlichen Weinkeller anzuschauen, in welchem über zwanzigtausend Flaschen der besten Weine aus der ganzen Welt lagern. Drei dieser Weine konnten wir dann gleich im Anschluss begleitend zu einem großartigen Dinner im Bistro Restaurant genießen. Ein wirklich gelungener Abschluss zu einem aufregenden Tag.
Stadttour: Växjö
Am letzten Tag unserer Reise stand eine Stadttour durch das schöne Växjö auf dem Plan. Wir besuchten das Glasmuseum, welches mit über fünfundzwanzigtausend Ausstellungsstücken noch mehr Glas vorzuweisen hat als der Weinkeller des PM & Vänner. Das Kafé de Luxe, wo wir ein herrliches Mittagessen serviert bekamen, den Maler Mats Aronsson, der neben klassischer Malerei auch Lithographie Drucke auf alten Maschinen erstellt. Zum Abschluss ging es – begleitet von dem Fotografen Alexander Hall – auf eine kleine Erkundungstour durch die Stadt und entlang an einem der beiden Stadtseen zurück zum Kafé de Luxe, wo wir ein typisch schwedisches Ritual namens “Fika” abhielten. In Deutschland würde man es wohl Kaffeepause nennen.